Krisen können entweder das Beste aus einem hervorbringen oder, wie im Falle einiger Scammer, das Schlechteste. Sie verfolgen auch die Nachrichten und haben nun einen Schritt zugelegt in ihrem Versuch, Menschen um ihr Geld zu bringen. Das haben wir immer wieder beobachten können - während der COVID-19 Pandemie und nun, nur wenige Tage nach Beginn des Krieges in der Ukraine.
Wenn die Situation Sie belastet und Sie die humanitäre Arbeit im Land mit Spenden unterstützen möchten, dann prüfen Sie vorher genau, dass Ihr Geld auch bei den richtigen Organisationen ankommt.
ESET Forscher konnten eine ganze Schar an Webseiten ausmachen, die Geld unter dem Deckmantel charitativer Arbeit einsammeln wollen. Üblicherweise nutzen sie dabei für ihre Masche emotionale aber gefälschte Aufrufe zur Solidarität mit der Ukrainischen Bevölkerung oder zu Spenden für die Verteidigungsanstrengungen des Landes.
Vor folgenden Seiten warnen wir besonders:
- help-for-ukraine[.]eu
- tokenukraine[.]com
- supportukraine[.]today
- ukrainecharity[.]gives
- ukrainesolidarity[.]org
- ukraine-solidarity[.]com
- saveukraine[.]today
Außerdem sollten Sie vorsichtig sein bei allen, noch so emotionalen Bitten, die Sie per E-Mail erreichen. Ein Reddit user hat unter anderem folgendes, herzzerreißendes Fake-Beispiel aufgespürt (siehe Bild unten). Andere, ähnliche Köder zielen darauf ab, dass man Bitcoin spenden sollte. Solche Aufrufe finden sich vor allem bei Twitter und anderen sozialen Netzwerken. Während Social Media Seiten eine entscheidende Rolle spielen können, wenn es darum geht, charitative Zwecke und Aktionen zu koordinieren und zu verbreiten, sind sie zugleich auch Spielwiese für Betrüger aller Art.
Wie man sich vor Spendenbetrug schützt
Wenn Sie Ihre Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen durch eine Spende ausdrücken möchten, beachten Sie dabei folgende Tipps:
- Prüfen Sie jede Überweisung vorher sorgfältig. Am besten wählen Sie bekannte Organisationen mit Erfahrung und Nachweisen ihrer Arbeit, die entweder selbst oder durch Partner derzeit in der Ukraine sind.
- Spenden Sie über die Webseite der Organisation oder fragen Sie diese nach der richtigen Plattform.
- Seien Sie skeptisch bei Anfragen nach Direktüberweisungen oder Gutscheinkarten. Hilfsorganisationen fragen normalerweise nicht nach solchen Methoden der Spende.
- Öffnen Sie keine Links oder Anhänge unbekannter Mails oder Social Media Nachrichten, wie reißerisch der Betreff auch sein mag. Es könnte ein Versuch sein, Schadcode auf Ihren Computer zu bringen.
- Tatsächlich sollten Sie sogar bei vertrauenswürdigen Absendern vorsichtig sein, ob die Nachricht echt ist. Kontaktieren Sie dafür die absendende Person und fragen nach. Nutzen Sie dafür einen anderen Kommunikationskanal (wenn Sie eine Mail bekommen haben, rufen Sie die Person an etc.)
- Seien Sie skeptisch bei Beiträgen in sozialen Netzwerken, bis Sie die Echtheit der Organisation/verlinkten Webseite verifizieren können. Der empfehlende Freund wird unter Umständen keine Prüfung vorgenommen haben, bevor er den Link/Beitrag geteilt hat und die Anzahl der Likes unter einem Beitrag sagt nichts über die Legitimität aus.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen - Betrüger wollen die Dringlichkeit einer Situation ausnutzen, damit Sie vorschnell und unüberlegt Ihr Geld "spenden".
Hier eine unvollständige Liste echter(!), großer, internationaler Hilfsorganisationen die aktuell Nothilfe in der Ukraine leisten:
- Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes
- Save the Children
- Ärzte ohne Grenzen
- UNICEF
- Schauen Sie auch im Charity Navigator nach anderen, verifizierten Hilfsangeboten.
Da der Krieg in der Ukraine weiter die Schlagzeilen bestimmen wird, werden auch Betrüger weiter versuchen, das Leid und die Hilfsbereitschaft anderer für ihre niederträchtigen Zwecke zu missbrauchen. Das Schlimmste daran ist vielleicht nicht nur, dass Sie Ihr Geld verlieren, sondern dass die Bedürftigen auf der anderen Seite diese Unterstützung nicht bekommen, was Charity Scams besonders verabscheuungswürdig macht.
AUSSERDEM INTERESSANT: HermeticWiper: Datenlöschende Malware in der Ukraine