Online-Betrug an ahnungslosen Opfern gehört mit Sicherheit zu den häufigsten Betrugsmethoden von Kriminellen. Und da es in diesem Gewerbe beständig darum geht die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erreichen, ist Abwechslung Trumpf. Deswegen nutzen Online-Betrüger gerne aktuelle Themen wie COVID-19-Impfungen oder „Evergreens“ wie die Geschichte vom beträchtlichen Erbe eines entfernten Verwandten.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit jenen Betrugsmaschen, bei denen Betrüger die Namen und Bilder von Prominenten für ihre Zwecke missbrauchen, um Ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Kryptowährungen und Giveaways

Der Betrug mit Kryptowährungen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten bei Betrügern. Es gibt die Betrugsmasche vermutlich seitdem Kryptowährungen im Mainstream angelangt sind.

Dabei versuchen die Kriminellen so viele Leute wie möglich über eine Vielzahl von Kanälen zu erreichen. Sie versuchen beispielsweise YouTube-Konten mit einer großen Anzahl von Followern zu entführen oder ihre vermeintlichen Giveaway-Aktionen über Twitter zu verbreiten. Anschließend bitten sie ihr Publikum Bitcoins an eine Bitcoin-Adresse zu senden und versprechen ihnen beispielsweise, ihnen die Summe im Rahmen des Giveaways in doppelter Höhe zurückzubezahlen. Wie Sie sicher schon vermutet haben, erhalten die Opfer ihr Geld nie mehr zurück.

Oft versuchen die Betrüger ihre Aktionen dadurch als legitim erscheinen zu lassen, indem sie den Anschein erwecken, dass die Giveaways von Prominenten unterstützt oder sogar finanziert werden. Häufig fällt diese Rolle unfreiwillig dem Microsoft Gründer Bill Gates zu, was seltsam ist, denn dieser hat sich schon häufiger gegen Kryptowährungen ausgesprochen. Auch der Name von Tesla-Chef Elon Musk, der tatsächlich ein großer Fan von Kryptowährungen ist, wird häufig für Betrügereien missbraucht. In einem Fall, nahmen die Kriminellen seinen Namen sogar in die Bitcoin-Adresse selbst auf.

Promi-Aktionen in Social Media

Viele Prominente interagieren gerne in Live-Streams mit ihren Fans auf Plattformen wie Facebook oder Instagram. Allerdings schätzen nicht nur die treuen Fans der Promis diese Inhalte. Auch Betrüger nutzen die Videos gerne für ihre Zwecke.

Dazu erstellen sie in den Netzwerken gefälschte Konten der Stars, einschließlich Posts, Bildern und Videos. Nur beim Profilnamen ist die Fälschung schwer, daher schreiben sie diese falsch oder ergänzen ihn durch ein Wort wie "TV", "Fanseite" oder etwas ähnliches.

Anschließend wird ein Video live gestreamt, das der Promi vor einiger Zeit selbst gepostet oder live gestreamt hat. In der Beschreibung kündigen sie etwa an: „Die ersten 1000 Personen, die kommentieren, erhalten 1.000 US-Dollar“. Dazu nutzen sie trendige Hashtags, um die Auffindbarkeit des Posts zu erhöhen.

Sobald Fans mit dem betrügerischen Video interagieren, erhalten sie eine Nachricht mit weiteren Anweisungen wie sie ihren Preis einfordern können. Dazu müssen Sie möglicherweise auf einer Website und ihre vertraulichen, persönlichen Informationen hinterlassen oder sogar Geld von ihrem Konto an die Initiatoren senden. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Opfer ihr Geld verlieren und ihre Daten wahrscheinlich für weitere Betrügereien missbraucht werden.

Unterstütze meine Charity-Aktion

Eine andere Art von Promi-Betrug besteht darin, dass falsche Social-Media-Accounts von Prominenten dazu genutzt werden, um Fans Direktnachrichten zu senden. Die Taktik ist nicht sehr ausgefeilt und kann auf jeder Social-Media-Plattform, sei es auf Facebook, Instagram oder Twitter, angewandt werden.

Das Opfer erhält eine direkte Nachricht vom Scheinkonto in der sie um eine Spende für eine Wohltätigkeitsorganisation gebeten werden. Alternativ werden ihnen, zum Beispiel, auch Tickets für Privatkonzerte oder ähnliches angeboten. Natürlich verlieren die leichtgläubigen Opfer ihr Geld und keine Wohltätigkeitsorganisation, die sie unterstützen wollten, wird jemals einen Cent des Geldes sehen. Ein Bruce Springsteen-Imitator konnte einen Fan so um mehr als 11.000 US-Dollar erleichtern.

Investiere, weil Promi Z es auch getan hat!

Häufig muss der gute Name von Prominenten auch für vermeintliche Investitionsgelegenheiten herhalten. Online-Betrüger versuchen unwissende Opfer damit hereinzulegen, dass eine „Investitionsmöglichkeit“ angeblich von einem Prominenten unterstützt wird.

Investitions-Scams sind nicht neu und vermittelten immer die gleiche Botschaft: Die eigene Investition lässt sich schnell und einfach multiplizieren, während die Gewinne quasi „garantiert“ sind. Dies ist nur eine weitere Variante des alten Konzepts.

Die Masche besteht normalerweise aus verschiedenen Popup-Anzeigen, die im Gewand eines Artikels daherkommen und erstaunliche Kapitalrenditen versprechen. Dazu setzt man auf bombastische Schlagzeilen nach dem Muster „Promi X hat in dieses Unternehmen oder Produkt investiert und seine Gewinne vervierfacht“ oder „Promi Z setzt auf diese zukunftsträchtige Investition“.

Allerdings stellen sich die Investitionsmöglichkeiten normalerweise als gefälscht heraus. Wenn sie auf einer realen Möglichkeit basieren, dann wir das Geld dort niemals eingesetzt. Die einzigen, die reich werden, sind die Kriminellen hinter der Betrugsmasche.

Wie können Sie sich schützen?

Eigentlich ist es nicht schwer solcher Betrugsmaschen zu erkennen. Das liegt zum Beispiel an den Schutzmaßnahmen der Social-Media-Plattformen, mit denen sich echte Prominente von Betrügern unterscheiden lassen. Facebook, Instagram oder Twitter machen verifizierte Profile von Prominenten mit einem blauen Häkchen neben dem Benutzernamen kenntlich. Verfügt ein Profil also nicht über eine solche Kennzeichnung, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Fake.

Stößt man auf vermeintliche Wohltätigkeitsorganisationen und Investitionsmöglichkeiten dann lassen sich diese leicht mit einer Google-Suche überprüfen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gesunde Portion Skepsis der beste Weg ist, sich zu schützen. Bleiben Sie stets wachsam und glauben Sie nichts was auch nur ein kleines bisschen verdächtig erscheint. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit auch nicht wahr.