Microsoft beendet den Support für folgende Systeme:

  • Windows 7
  • Internet Explorer
  • Microsoft Server 2008 und 2008 R2

Wie ein altes Sprichwort besagt, nimmt alles Gute einmal ein Ende - wie nun mit Windows 7. Als es im Oktober 2009 erstmals auf unseren PCs erschien, wurde es deutlich besser aufgenommen als sein Vorgänger Windows Vista. Vom populären Betriebssystem wurden mehr als 630 Millionen Lizenzen verkauft. Zudem brachte es eine Menge an Verbesserungen und ein neues Design mit sich. Jedoch stellt Windows jetzt nach mehr als 10 Jahren den Support ein und schickt das Betriebssystem in den Ruhestand.

Im Dezember 2019 wurde Windows 7 allerdings noch auf 26 Prozent aller Windows Desktops und Laptops verwendet. Die Zahl schließt auch Heim-PCs ein. Was bedeutet das Ende von Windows 7 nun für all diejenigen, die dieses Betriebssystem noch nutzen?

Win 7 ohne Updates - leichte Beute für Malware

Vor allem bedeutet es, dass Ihr Computer verwundbarer denn je ist. Wenn Microsoft Windows 7 nicht länger aktualisiert wird, erhalten Sie weder wichtige Sicherheitsupdates noch einen technischen Support des Microsoft Kundenservices. Microsoft wird Sie nicht daran hindern, Windows 7 weiterhin zu nutzen, im Internet zu surfen oder Mails zu lesen. Das alles geht jedoch mit einem wesentlich höheren Ge­fah­ren­po­ten­zi­al einher.

Jetzt könnten Sie argumentieren, dass Sie die neuste Version einer angesehenen Sicherheitslösung nutzen. Wir schätzen Ihre richtigen Cybersecurity-Angewohnheiten, aber unglücklicherweise wird Ihnen das nicht helfen, wenn Angreifer eine neue Schwachstelle in Ihrem Betriebssystem finden. Wenn Cyber-Kriminelle Sicherheitslücken finden und ausnutzen, sind Sie in der Lage, alle möglichen Arten von Malware auf anfälligen Computern zu installieren. Diese können ein Chaos auslösen und einen bedeutenden Schaden verursachen.

Welchen Gefahren Sie sich damit aussetzen können

Aus technischer Sicht nutzen Sie einen Computer, der mit einem ausgedienten Betriebssystem läuft, welches zukünftig nicht mehr gepatcht wird. Die Software, die darauf läuft, wird wahrscheinlich noch eine Weile mit Updates versorgt, dann wird der Update-Prozess aber auch hier eingestellt.

Was das Betriebssystem selbst angeht, wird es jetzt immer anfälliger für verschiedene Arten von Malware und andere Gefahren. Beispiele für gefährliche Codes, die Ihren Computer kompromittieren könnten, sind Ransomware (ähnlich wie die, die Städte in Texas letztes Jahr befallen haben) oder Spyware. Computer, die ein ungepatchtes System nutzen, müssen nicht Opfer solcher Attacken werden, aber sie sind eine laufende Zielscheibe dafür.

Welche Optionen Sie bei einem Upgrade berücksichtigen sollten

Welche Möglichkeiten haben Sie jetzt? Einfach gesagt, sollten Sie letztendlich ein Upgrade in Betracht ziehen. Wenn Sie in den sauren Apfel beißen und ein Upgrade durchführen, ersparen Sie sich mögliche Schäden durch Cyberattacken.

Wenn Sie sowieso über einen Betriebssystem-Wechsel nachdenken, dann ist das jetzt der beste Zeitpunkt dafür. Ihnen stehen verschiedene Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Sie können sich für Linux entscheiden, welches unter verschiedenen Distributionen wie Ubuntu oder ElementaryOS erhältlich ist (alternativ können Sie diesen Artikel lesen, wo wir weitere Distributionen vorgestellt haben).

Wenn Sie eine kreative Ader besitzen und nicht in die Welt der Systemkonfigurationen eintauchen möchten, dann wäre ein macOS Computer eine Alternative für Sie. Wenn Sie ein Alleskönner sind, dann ist Windows 10 ein gutes Betriebssystem für Sie.

Leider ist der kostenlose Wechsel von Windows  7 zu Windows 10 nun nicht mehr möglich. Wenn Sie mit Ihrem alten Computer auf Windows 10 umsteigen möchten, sollten Sie in den Empfehlungen von Microsoft blättern. Wie Sie sehen werden, gibt es einige Optionen, die Ihnen offenstehen – Sie müssen nur die wählen, die zu Ihnen passt.

Weitere Tipps für betroffene Unternehmen und Privatanwender

  • Thema Cyber-Versicherungen: Finanzielle Schäden durch Cyber-Angriffe kann man absichern. Allerdings verlangen viele Versicherungen die Erfüllung von aktuellen Sicherheitsstandards. Windows 7 gehört ab dem heutigen Tag nicht mehr dazu. Wir empfehlen eine unbedingte Rücksprache mit der Versicherung, damit es im Ernstfall zu keinem bösen Erwachen kommt.
  • Die DSGVO und das Support-Ende: Auch die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verlangt von Unternehmen bei der Verarbeitung sowie Nutzung personenbezogener Daten den "Stand der Technik" einzuhalten. Bei einem Diebstahl personenbezogener Daten kann ein Bußgeld durch die entsprechende Behörde höher ausfallen, wenn veraltete Software / Betriebssysteme im Einsatz sind.

Fazit

Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung, wenn Sie von einem veralteten, nicht mehr unterstützten Betriebssystem, zu einem neuen wechseln. Wenn Ihnen der Wechsel glückt, sind Sie in Bezug auf Internet Security schon ein gutes Stück vorangekommen. Unterschätze Sie nie, wie wichtig es ist, das System regelmäßig zu aktualisieren – das schützt Sie vor berüchtigten Gefahren wie WannaCryptor. Deshalb: Installieren Sie immer auch eine seriöse Sicherheitslösung auf Ihrem Computer, welche auf lange Sicht Ihre Sicherheit in der Internetwelt garantiert.