Die Einführung des lang ersehnten Streaming-Dienstes Disney+ löste eine Welle der Begeisterung aus. Allerdings ging der Start nicht ohne technische Probleme über die Bühne. Zusätzlich berichteten viele Nutzer bereits Stunden, nachdem der Dienst online ging, dass ihre Accounts gehackt wurden, schreibt ZDNet. Die gehackten Accounts tauchten dann im Dark Web auf und wurden für Preise zwischen 3 und 11 US-Dollar verkauft oder sogar kostenlos vergeben. Allerdings ist dieses massenhafte Account-Hacking kein Einzelfall und andere beliebte Streaming-Anbieter kämpfen seit Jahren mit solchen Zwischenfällen.
Dennoch gibt es ein paar einfache Schritte, durch die Sie die Chance verringern können, in der Zukunft ein ähnliches Ärgernis zu erleiden. Die folgenden Ratschläge sollten sich bei einem Großteil der weit verbreiteten Streaming-Dienste anwenden lassen.
Bringen Sie Ihre Passwörter in Ordnung
Auch wenn diese Empfehlung eher banal klingt, kann ein starkes und einzigartiges Passwort bzw. eine Passphrase einen gewaltigen Unterschied machen. Wichtig ist, dass Sie niemals das gleiche Passwort für unterschiedliche Dienste wiederverwenden oder auch nur eine Variation desselben Passworts oder derselben Passphrase benutzen sollten, da auch diese leicht erraten werden können. Zudem sollten Sie in Betracht ziehen, einen Passwort-Manager einzusetzen, um Passwörter zu generieren und zu speichern. Dadurch müssen Sie sich auch nur noch ein Master-Passwort merken.
Dienste wie Have I Been Pwned zu nutzen, ist eine weitere gute Vorsichtsmaßnahme, um zu kontrollieren, ob Ihre Anmeldedaten während einer vergangenen Datenpanne kompromittiert wurden. Sie können sich auch für spezielle Benachrichtigungen anmelden, die Sie darüber informieren, wenn Ihre Login-Daten bei zukünftigen Datenlecks auftauchen. Sowohl Chrome als auch Firefox bieten ihre eigenen Versionen eines Passwort-Checks an.
Allgemein ist auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ein effizienter Weg, um die Sicherheit Ihres Accounts zu stärken, doch leider bieten zu diesem Zeitpunkt viele Streaming-Dienste diese Option nicht an.
Augen auf bei Phishing-Versuchen
Das Erraten von Passwörtern ist nicht die einzige Technik, die sich Cyberkriminelle zunutze machen, um Accounts zu hacken. Kriminelle greifen häufig auf Social Engineering zurück und ahmen offizielle Kommunikationswege nach, um Sie dazu zu verleiten, ihre persönlichen Daten preiszugeben. Man kann mit Sicherheit behaupten, dass jeder vom Politiker bis zur Privatperson sicherlich schon Phishing-E-Mails erhalten hat.
Obwohl E-Mail-Anbieter ihre Sicherheitsmaßnahmen bereits intensiviert haben und sich bemühen, so viele versuchte Angriffe wie möglich abzufangen, bevor sie ihre Ziele erreichen, fallen einige von Zeit zu Zeit doch durch das Raster. In diesen Fällen müssen Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand verlassen – besonders, da viele Phishing-Attacken nicht mehr mit Grammatik-Fehlern übersät sind und alles in allem glaubhaft aussehen.
Als Faustregel gilt, dass Sie keine Anhänge öffnen oder auf Links klicken sollten, wenn Sie sich nicht zu 100% sicher sind, dass die Nachricht glaubwürdig ist. Wenn nötig, kontaktieren Sie den Absender über andere verifizierte Kanäle, um abzusichern, von wem die Nachricht wirklich stammt. Für einen detaillierten Einblick in dieses Thema können Sie auch unsere früheren Artikel zum Thema Phishing-Attacken lesen.
Vorbeugung ist die beste Medizin
Gesunde Angewohnheiten und eine vernünftige Herangehensweise im Bereich Cybersicherheit sowie eine vertrauenswürdige Sicherheitslösung leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Sie in der digitalen Welt zu schützen. Wie Benjamin Franklins bereits sage: “Vorbeugen ist besser als Heilen“ – eine Devise, die für Cybersicherheit besonders zutreffend ist.