Informationssicherheit: Eine Karriere an der Spitze einer aufregenden Branche
Zuweilen kann es eine Herausforderung sein, mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Unternehmen, Regierungen und Konsumenten schätzen die Möglichkeiten, die sich aus neuen Technologien ergeben. Doch gibt es immer zwei Seiten einer Medaille und so ergeben sich auch neue Bedrohungen, gegen die nur ein effektiver Schutz hilft.
Besonders das 21. Jahrhundert gilt als das Jahrhundert der wachsenden Cyber-Bedrohungen. Eine Studie zu Beginn des Jahres 2016 offenbarte, dass die globale Weltwirtschaft jedes Jahr rund 450 Milliarden US-Dollar einbüßt. Das sind mehr als die US-Landwirtschaft oder die Erdöl und -gas fördernde Industrie erwirtschaftet.
Beunruhigender Personalmangel
Besorgniserregend ist vor allem, dass es nicht genug Ressourcen gibt, um Cyber-Bedrohungen effizient einzudämmen. Ein Hauptgrund: Unternehmen und Regierungen mangelt es an Cyber-Security Spezialisten. Diesen Mangel hob auch die NICE (National Initiative for Cybersecurity Education) auf ihrer Konferenz im Jahr 2015 hervor.
Direktor Rodney Peterson gab an, dass es alleine in den USA über 200.000 unbesetzte Stellen für Informationssicherheit gibt. Das bedeutet auch, dass einige Unternehmen nur unzureichend gegen Cyber-Bedrohungen gewappnet sind.
Im Moment findet der European Cyber Security Month (ECSM) statt. Ein Thema liegt allen Beteiligten besonders am Herzen. Nämlich die Tatsache, dass es eine starke Nachfrage nach Spezialisten der IT-Sicherheit gibt und dass diese ziemlich rar sind.
ESET-Forscher Stephen Cobb hob erst kürzlich in einem Paper auf Virus Bulletin hervor, dass der Fachkräftemangel die Bemühungen, Informationssysteme gegen Eindringlinge zu verteidigen, einschränke. Außerdem gab er zu verstehen, dass das ein globales Problem sei.
In kleinen Schritten geht es vorwärts
Einige Unternehmen haben das Problem bereits erkannt und entwickeln Strategien, um sich vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Der Senior Managing Director bei Robert Half, Phil Sheridan, meint: „Um einer wachsenden Zahl von Cyber-Angriffen erfolgreich zu begegnen, benötigen Unternehmen qualifizierte IT-Spezialisten, die die aktuelle und sich entwickelnde Cyber-Bedrohungslage verstehen.“
Doch wie gelangen Menschen in solche lukrativen und herausfordernden Berufsrollen? Es gibt zwar viele IT-Kurse an Hochschulen und Lehren, aber Peterson glaubt, dass IT-Sicherheits-Spezialisten nicht immer den traditionellen Berufsweg einschlagen müssen. Er bemerkt: „Arbeitgeber neigen immer noch dazu, nach Angestellten mit traditionellen Anforderungen zu suchen. Aber es gibt auch junge talentierte Menschen, die mit dem richtigen Training und Mentoring erfolgreich sein werden. Wir müssen die Arbeitskräfteplanung ändern, weil wir erkennen, dass es alternative Fähigkeiten und Möglichkeiten gibt. Traditionelle Wege sind nicht die einzig gültigen.“
Peterson erklärt, dass, "obwohl traditionelle Qualifikationen die Sicherheit des Arbeitsplatzes in der Zukunft unterstützen können, junge Menschen trotzdem über Möglichkeiten der Erfahrungsdemonstration nachdenken sollten, wenn sie in den Markt für Informationssicherheit einsteigen möchten.“ Damit meint er zum Beispiel Praktika oder Freiwilligenarbeit, die jungen Menschen durch Arbeit und Erfahrung, zu Cyber-Sicherheits-Position verhelfen können.
Virtuelle Herausforderung
Diese Tatsache erkannte auch die Cyber Security Challenge in Großbritannien. In diesem Jahr haben sie den Virtual Skyscraper veröffentlicht. Teilnehmer können in dem virtuellen Hochhaus miteinander agieren und spielen. Dabei geht es um sicherheitsrelevante Spiele, Verschlüsselung und kleine Wettbewerbe. Das alles dient dazu, besondere Talente unter den Teilnehmern herauszufinden. Bereits im Jahr 2015 merkte CEO Stephanie Daman an: „Das ist der nächste logische Schritt, um das Publikum für Cyber-Security-Berufe zu sensibilisieren. Manche wissen noch gar nicht, dass es eine mögliche Karriereform für sie ist.“
Auf diese Weise ist die weltweit erste Community dieser Art entstanden, bei der die Kandidaten jederzeit interagieren können. Andere Rekrutierungsinitiativen, wie das Cyber Boot Camp in Kalifornien finden jedes Jahr statt. In fünf Tagen erlernen Schüler der High und Middle School Fähigkeiten rund um das Thema Informationssicherheit. Selbst Regierungen fördern die Weiterbildung von jungen Menschen, wie beispielsweise Großbritannien mit dem National Cyber Centre.
Eine sichere Zukunft
Es gibt einen Ausweg aus der Krise. Arbeitgeber sollten nicht zu sehr auf traditionelle Anforderungen achten. Außerdem müssen sie aktiv auf junge talentierte Menschen zugehen, die vielleicht noch gar nicht wissen, wie lukrativ die Cyber-Sicherheits-Branche ist. Selbst Quereinsteiger erwartet durch Umschulungen eine lohnende Karriere, mit reichlich Perspektive und vor allem ein sicherer Arbeitsplatz.