Eine Gruppe aus sechs Sicherheitsforschern aus London und Zürich hat kürzlich ihre Arbeit veröffentlicht, in der es um ein neues, schnelleres Anonymisierungsnetzwerk geht, mit dem globale Überwachung vereitelt und die Privatsphäre von Internetnutzern weltweit gestärkt werden soll.
Wie The Daily Dot berichtet, haben die Forscher ihr Netzwerk HORNET getauft, was für „High-speed Onion Routing at the Network Layer” steht. Ziel dieses Systems ist es, die Privatsphäre von Internetnutzern beim Surfen sicherzustellen, ohne Einbußen bezüglich der Routing-Geschwindigkeit in Kauf nehmen zu müssen.
ItPro erklärt, dass diese Entwicklung ähnlich funktioniert wie das beliebte Anonymisierungsnetzwerk Tor. Allerdings soll es laut Forschern schneller sein, weil die Anzahl an Nutzern limitiert werden kann, was die Kapazitätsauslastung reduziert und somit für eine schnellere Übertragung der Informationen sorgt.
Das wiederum bedeutet, dass es schwieriger sein wird, das Netzwerk zu hacken und Informationen abzufangen. Denn potenzielle Angreifer hätten nicht genügend Zeit, die Daten auszulesen, bevor sie an einen anderen Server weitergeleitet und neu verschlüsselt werden.
Natürlich gilt Tor weiterhin als sicher, doch oftmals leidet das Netzwerk an einer langsamen Datenübertragung. HORNET kann den Datenverkehr laut den Wissenschaftlern mit bis zu 93GB/s verarbeiten.
Wie The Daily Dot allerdings betont, wurde das Netzwerk außerhalb der Forschungsgruppe noch keiner Überprüfung unterzogen, man sollte also keine voreiligen Schlüsse bezüglich der Durchführbarkeit des Projekts ziehen. Die Prüfung durch andere Sicherheitsexperten ist ein wichtiger Schritt bei solchen Entwicklungen und solang dies nicht geschehen ist, kann HORNET nicht als vollständiger Erfolg angesehen werden.
Dennoch kann die Arbeit der sechs Sicherheitsforscher als Grundstein für die Entwicklung von schnellen Anonymisierungsnetzwerken dienen und den Ausbau der Technologie vorantreiben.