Am gestrigen Sonntag hat ein Hackerangriff den Luftverkehr der polnischen Fluggesellschaft LOT am Flughafen in Warschau für mehrere Stunden lahmgelegt. Laut Reuters mussten hierdurch zehn nationale und internationale Flüge ganz gestrichen werden, zwölf konnten immerhin mit Verspätung starten. Insgesamt waren 1.400 Passagiere von dem Vorfall betroffen.
Wie die Fluggesellschaft erklärte, zielte der Angriff auf das System der Bodencomputer ab, welches für die Erstellung der Flugpläne verantwortlich ist. Der Frédéric-Chopin-Flughafen selbst war eigenen Angaben zufolge nicht von dem Angriff betroffen.
Innerhalb von fünf Stunden konnte das Problem allerdings schon wieder behoben werden. Adrian Kubicki, Sprecher von LOT, versicherte, dass die Fluggäste zu keinem Zeitpunkt in Gefahr waren. Der Vorfall wird nun von der Polizei untersucht.
Gegenüber dem Fernsehsender TVN24 erklärte Kubicki, dass dies der erste Angriff dieser Art gewesen sei. Allerdings könnte die Attacke weitreichendere Konsequenzen für den Luftverkehr insgesamt haben: „Unsere Computersysteme sind auf dem neuesten Stand der Technik, dieser Vorfall könnte also auch anderen drohen“, sagte der LOT-Sprecher weiter.
Bereits seit einiger Zeit wird das Thema Luftverkehr und digitale Sicherheit heiß diskutiert. Schon im Dezember letzten Jahres erklärte die International Civil Aviation Organization, dass Cyberkriminalität eine ernste Bedrohung für die Sicherheit in der Luft darstelle und plädierte für die Schaffung einer „Cybersicherheitskultur“, um die Reisenden vor möglichen Gefahren zu schützen.
Dass diese Forderung durchaus Sinn macht, wurde auch vor wenigen Monaten unter Beweis gestellt, als Chris Roberts mit einem Tweet auf Sicherheitslücken in modernen Flugzeugen aufmerksam gemacht hatte.