Heutzutage kommen Kinder schon früh in Kontakt mit der digitalen Welt. So nutzen laut einer Studie von BITKOM bereits 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und sieben Jahren ein Smartphone, 28 Prozent Spielkonsolen und sogar knapp die Hälfte der Befragten einen PC oder Laptop.
Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage nach einem sicheren Umgang mit den Technologien und der Rolle der Eltern. Den besten Schutz der Kinder gewährleistet man nicht, indem man als Internetpolizei mit Verboten um sich wirft, sondern indem man sich zusammen mit seinen Kindern mit der Technologie und den Gefahren auseinandersetzt.
Schritt für Schritt
Früher oder später werden Ihre Kinder mit dem Internet in Kontakt kommen – einen verantwortungsvollen Umgang lernen sie am besten über ihre Eltern und mit der Heranführung sollte man bereits im Grundschulalter beginnen. ESET Senior Research Fellow David Harley erklärt: „Ich denke nicht, dass man schon Kleinkindern einen direkten und uneingeschränkten Zugang zur digitalen Welt gewähren sollte, aber man muss versuchen, den Kindern eine behutsame, gesteuerte Einführung zu geben: ermutige sie, Dinge auszuprobieren, stell Fragen und bemühe dich um einen konstruktiven Dialog: ‚Hier steht, dass ..., denkst du, dass das wirklich wahr ist?‘ Sollte man Kinder deshalb in Angst versetzen? Natürlich nicht: es gibt bereits genügend Leute, die zu verängstigt sind, um Computer zu nutzen.“
Die Augen der Webcam
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ihr Computer über eine eingebaute Webcam verfügt – mithilfe sogenannter RATs (Remote Access Tools) können Cyberkriminelle die Kontrolle über das System und damit auch über die Webcam übernehmen und ihre Opfer ausspionieren. Diese Gefahr können Sie allerdings ganz leicht umgehen, indem Sie die Webcam ausstellen oder aber die Linse überkleben. Darüber hinaus sollten Sie natürlich eine Antiviren-Software nutzen und auf deren Aktualität achten, damit Malware jeglicher Art auf Ihrem Rechner keine Chance hat.
Cybermobbing – reden Sie offen
Neben Gefahren durch Malware ist auch Cybermobbing ein wichtiges Thema, mit dem Sie sich zusammen mit Ihrem Kind auseinandersetzen sollten. Machen Sie Ihren Sprösslingen klar, dass sie mit solchen Problemen jederzeit zu Ihnen kommen können und sich nicht dafür schämen müssen. Bestärken Sie Ihr Kind darin, sich von Cybermobbing nicht beeindrucken zu lassen oder darauf einzugehen. Sollte Ihr Kind einmal ein solches Problem haben, ist es am besten, die Nachrichten zu speichern oder auszudrucken und den Sender falls möglich zu blockieren.
Verbunden oder nicht verbunden – das ist hier die Frage
Bei Online-Spielen herrscht zuweilen ein rauer und zum Teil ordinärer Umgangston – und Geräte wie Spielkonsolen können auch Webbrowser haben. Überprüfen Sie, welche Geräte Ihrer Kinder mit dem Internet verbunden sind. Konsolen wie die Xbox und Nintendo DS verfügen über eine Kindersicherung, mit der Sie Ihren Nachwuchs vor unangemessenen Inhalten schützen können. Machen Sie davon Gebrauch.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Viele Geräte haben eingebaute Kontrollen, mit deren Hilfe Kindern vor unangebrachten Inhalten geschützt werden können. Apples iOS beinhaltet beispielsweise eine Reihe an Einstellungen, mit denen man den Zugang altersgerecht einschränken kann – z.B. die Möglichkeit, In-App-Käufe zu blockieren. So können Ihre Kinder nicht ohne Weiteres bestimmte Extras kaufen und für eine böse Überraschung bei dem Blick aufs Konto sorgen. Auch Windows verfügt über Sicherheitsfunktionen, mit denen Eltern beispielsweise bestimmte Webseiten blockieren können.
Eigene Grenzen überwinden
Das Schlimmste, was Eltern tun können, ist anzunehmen, dass ihre Kinder sich besser mit der Technik auskennen als sie selbst – und dass sie sowieso nicht hinterherkommen. David Harleys Auffassung dazu lautet: „ Es geht nicht darum, der Quell allen Wissens zu sein: am meisten lernen beide Seiten, wenn man auftauchende Probleme gemeinsam angeht. Viele Eltern geben sich geschlagen, weil die denken, dass ihre Kinder – sogar in einem sehr jungen Alter – in Bezug auf Computer und Software kompetenter sind als sie. Selbst wenn das der Fall ist, sind Eltern allein aufgrund ihrer Lebenserfahrung viel besser ausgestattet, um mit Problemen jeglicher Art umzugehen.“
Einer für alle? In diesem Fall nicht
In manchen Familien ist es üblich, dass alle den gleichen Computer und das gleiche Benutzerkonto verwenden. Wenn aber jeder sein eigenes Konto hat, ist es leichter nachzuvollziehen, wer wann und wie den Computer genutzt hat. Wenn Sie mehrere Kinder haben, können Sie hier auch das Schutzlevel bzw. die Einschränkungen dem jeweiligen Alter entsprechend anpassen.
Auf Spurensuche
Vor allem Teenager wollen nicht immer, dass ihre Eltern wissen, was sie im Internet treiben. Natürlich müssen Sie Ihren Kindern nicht hinterherspionieren, aber Sie sollten Ausschau halten nach zusätzlichen Browsern auf dem Computer. Durch eine regelmäßige Überprüfung der installierten Programme können Sie feststellen, ob hier neue hinzugefügt wurden. Sollten Ihre Kinder „geheime“ Browser nutzen oder ihre Chronik löschen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie etwas Unangemessenes oder Verbotenes tun – aber es schadet nicht, darüber zu reden.
Mit Sicherheit mehr Sicherheit
Nutzen Sie eine Sicherheitssoftware, mit der Sie anstößige Webseiten bedarfsgerecht blockieren können. Mit der ESET Smart Security können Eltern beispielsweise Webseiten anhand von Kategorien, entsprechend des Alters oder aber ganz individuell blockieren. Die Software ist durch ein Passwort geschützt, ohne das es nicht möglich ist, Einstellungen zu ändern oder gar die ganze Software zu deinstalliert.