Offensichtlich ist Jennifer Lawrence nicht die einzige, die schlüpfrige Fotos auf ihrem Smartphone hat. Wie eine von ESET in Auftrag gegebene Studie zeigt, haben 39 Prozent der führenden IT-Experten in Großbritannien Fotos, Selfies und andere Informationen auf ihren Geräten, die bei Verlust oder Diebstahl zu einem Problem werden könnten.

IPEXPO* hat die Umfrage durchgeführt und 500 IT-Profis über ihr eigenes Verhalten befragt. 46 Prozent der Teilnehmer gaben zu, dass ihr Unternehmen gefährdet oder zumindest kompromittiert werden könnte, wenn sie ihr Telefon verlören und dieses anschließend gehackt werden würde. Zudem erklärten 15 Prozent der Teilnehmer, dass sie nicht sicher seien, ob die Fotos, die sie mit ihrem Gerät machen, auch an andere Familienmitglieder gesendet werden. Da bleibt nur zu hoffen, dass sie keine allzu peinlichen Fotos machen. Ansonsten laufen sie Gefahr, in die gleiche unangenehme Situation zu geraten wie Cameron Diaz und Jason Segel in ihrem letzten Film „Sex Tape“.

Mark James, Sicherheitsexperte bei ESET, äußerte sich zu den Ergebnissen der Studie wie folgt: „Die kürzlich erschienenen Meldungen darüber, dass die Telefone von Stars gehackt und deren Bilder gestohlen und im Internet veröffentlicht wurden, sollte jedem als Warnung dienen. Mobiltelefone sind ein verlockendes Ziel für Cyberkriminelle, weil hier viele Informationen gespeichert sind. Stell dir vor, du gerätst in die gleiche Situation wie Jennifer Lawrence. Ich denke, den meisten Menschen wäre das äußerst unangenehm. Deshalb rate ich allen Telefonnutzern, mit den auf dem Gerät gespeicherten Inhalten vorsichtig zu sein. Wenn du etwas auf deinem Telefon hast, was dich persönlich oder beruflich kompromittieren könnte, wenn es in die falschen Hände geraten sollte, dann lösche es besser. Zumindest solltest du darauf achten, dass die Sicherheit deines Geräts oberste Priorität hat und kein nachträglicher Einfall ist.“

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass hier noch einiges an Nachholbedarf besteht. Denn obwohl die Mehrzahl der Teilnehmer zugab, dass sie beeinträchtigende Daten auf ihrem Mobilgerät habe, gaben 22 Prozent der Befragten an, dass sie keine Möglichkeit zur Fernlöschung hätten.

„Die Möglichkeit zur Fernlöschung ist wirklich die einzige Versicherung im Falle eines verlorenen Telefons und ich bin überrascht, dass es noch immer so viele Menschen gibt, die keinen Gebrauch davon machen. Die Idee dahinter ist, dass man von einem PC aus alle Daten auf einem verlorenen Mobilgerät löschen kann. Dann kann derjenige, der dein Telefon findet, nicht auf persönliche Informationen zugreifen. Wenn du also Inhalte auf deinem Telefon speicherst, die einen Schaden anrichten könnten, wenn sie in die falschen Hände gerieten, sollest du zumindest eine Sicherheitslösung einsetzen, die eine solche Fernlösch-Funktion beinhaltet“, erklärt James weiter.

Allerdings gaben nur 12 Prozent der Teilnehmer an, dass sie die Fotos der Stars gesehen hätten und sie durch die Büros gereicht wurden. Und das, obwohl die Fotos eine große mediale Aufmerksamkeit erregt hatten.

Um die Daten auf deinem Mobilgerät zu schützen, empfiehlt ESET, die nachstehenden Schritte zu befolgen:

  • Nutze zum Sperren deines Telefons stets ein Passwort
  • Bestimme, wie lange E-Mails auf deinem Telefon gespeichert werden – der Zeitraum sollte nicht mehr als ein paar Tage betragen
  • Beschränke die Menge an Informationen, die du auf deinem Telefon speicherst
  • Lösche alle Fotos, die du nicht brauchst und lade sie regelmäßig auf deinen Computer, wo du sie sicher aufbewahren kannst
  • Sei vorsichtig bei der Weiterleitung von Fotos
  • Nimm regelmäßige Backups vor und stell hierbei sicher, dass das Backup richtig funktioniert hat
  • Achte darauf, dass du die Möglichkeit hast, dein Mobiltelefon auch aus der Ferne zu sperren und Daten zu löschen. Wenn du dein Gerät verlierst, sperre es zunächst. Falls nötig solltest du dann auch alle Daten löschen. Sei dir immer bewusst, dass es unwahrscheinlich ist, dass du dein Telefon wiederfindest.

*Die Umfrage wurde im Oktober 2014 von IPEXPO durchgeführt und beschäftigt sich mit dem Verhalten von 500 IT-Profis.