Es ist nichts Neues, dass Cyberkriminelle versuchen, Facebook-Nutzer mithilfe gefälschter Links auf zwielichtige Seiten zu leiten. Erschreckend ist aber der neueste Trend, bei dem tragische Vorfälle als Köder genutzt werden – so z.B. der Abschuss der Passagiermaschine MH17 von Malaysia Airlines am Donnerstag den 17. Juli.
Hierbei kamen 298 Menschen ums Leben und dennoch schrecken Kriminelle nicht davor zurück, aus dem Leid der Angehörigen Profit zu schlagen. Laut der englischen Zeitung Daily Mail haben sie bei Facebook gefälschte Gedenkseiten im Namen der Opfer angelegt. Diese beinhalten einen Link zu einer externen Seite, auf der vermeintlich neue Informationen und sogar ein Video vom Absturz zu sehen sind. Stattdessen erwartet den Nutzer eine Menge an Werbeanzeigen, mit denen die Kriminellen Geld machen.
Diese Masche ist offensichtlich ein neuer, geschmackloser Trend unter Cyberbetrügern. Alastair MacGibbon vom australischen Center for Internet Safety der University of Canberra sagte, dass „Betrüger superschnell alle möglichen Neuigkeiten nutzen, um damit auf kriminelle Art Geld zu machen.“
Laut der IB Times hat Facebook mittlerweile die gefälschten Profile gesperrt, die Betrugsseite selbst existiert jedoch weiterhin. Zudem muss man davon ausgehen, dass die Cyberkriminellen nur auf die nächste große Neuigkeit warten, die sie für ihre Zwecke nutzen können.
Am besten schützen Sie sich und andere vor diesen Betrügen, indem Sie Links immer mit Vorsicht genießen und zweimal darüber nachdenken, bevor Sie sie anklicken. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Tipps vor, wie Sie Betrugs-Links auf die Schliche kommen können. Sie nicht anzuklicken oder zu teilen und damit dafür zu sorgen, dass die Kriminellen keinen Profit daraus schlagen, ist der beste Weg, um den Trend aufzuhalten:
- Wie relevant ist der Link und wer hat ihn gepostet?
Sie sollten sich zunächst fragen, ob die Informationen, die ein Link verspricht, tatsächlich lesenswert sind. Zudem sollten Sie berücksichtigen, wer den Beitrag geteilt hat. Manche Leute nehmen alle Freundschaftsanfragen an, die sie bei Facebook erhalten – selbst wenn sie die Personen nicht kennen. Gerade wenn solche Nutzer etwas posten, sollten Sie vorsichtig sein. Am besten nehmen Sie diese Freundschaftsanfragen gar nicht erst an. Zurzeit gibt es mehr als 70 Millionen falsche Facebook-Accounts, von denen mehrere Millionen als schädlich eingestuft werden.
- Prüfen Sie andere Quellen
Überprüfen Sie, ob sich die Informationen durch andere Quellen verifizieren lassen. Relevante Neuigkeiten – wie ein Video vom Flugzeugabschuss oder der Tod einer berühmten Persönlichkeit – werden mit Sicherheit auch von anderen Medien aufgegriffen. Wenn der Link bei Facebook die einzige Quelle ist, die über ein Ereignis berichtet, können Sie davon ausgehen, dass etwas faul ist.
- Passt der Link zu Ihrem Freund?
Wenn Sie bei einer Person, die Sie gut kennen, einen seltsamen Post sehen, sprechen Sie sie darauf an. Es kann nämlich durchaus sein, dass der Account Ihres Freundes gehackt wurde und jemand anders falsche Meldungen postet. Oder Ihr Freund hat vielleicht selbst einen Betrugs-Link angeklickt und verbreitet ihn ohne es zu wissen nun selbst. Wenn Ihnen ein Beitrag komisch vorkommt, sprechen Sie Ihren Bekannten einfach darauf an. Der wird Ihnen für den Hinweis dankbar sein, falls er tatsächlich nicht selbst, bzw. bewusst einen unseriösen Link gepostet hat.
- Bleiben Sie auf dem Laufenden
Wenn Sie sich häufig in sozialen Netzwerken aufhalten, sollten Sie sich auf dem Laufenden halten, welche Betrüger gerade ihr Unwesen treiben. So können Sie bei bestimmten Links direkt einschätzen, wie Sie mit ihnen umgehen müssen. Hierfür kann ich Ihnen die Seite Facecrooks empfehlen, bei der Sie rund ums Thema Sicherheit auf Facebook informiert werden. Vor allem unter dem Punkt Facebook Scam Watch werden Sie ausführlich über Facebook-Betrüge informiert. Zudem gibt es noch den Google Alerts Service, bei dem Sie über die Eingabe von Suchbegriffen alle möglichen Neuigkeiten erhalten.
- Nutzen Sie einen Social Media Scanner
Alle bisher genannten Tipps erfordern einen gewissen Einsatz und Aufwand Ihrerseits. Wenn Sie sich zusätzliche Unterstützung holen wollen, empfehle ich Ihnen den kostenlosen ESET Social Media Scanner, der Sie vor gängigen Betrügen schützt.